Vegetationsbrand – Übungsdienste im Doppelpack

Offensiver Löschangriff bei einem Feldbrand. (Foto: FF Krusenfelde)

Vegetationsbrände sind keine Seltenheit. Das sind nicht nur Waldbrände, sondern insbesondere auch Feldbrände, die während heißer und trockener Sommermonate entstehen können. Daher ist es auch für unsere Feuerwehr wichtig, sich als Einsatzkräfte darauf vorzubereiten. Bei den Übungsdiensten im April stand daher dieses Thema im Vordergrund.

Am 13. April 2025 übten wir die Brandbekämpfung mit personeller Unterbesetzung in Krusenfelde am Feldrand in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung in der Dorfstraße auf Höhe der Hausnummern 32 und 33. Mit Blick auf den Brandschutz ist es ein historischer Ort. Denn im Juli 2021 kam es vermutlich durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe zum Brand des Getreidefeldes zwischen dem Fußballplatz und der Wohnbebauung in Krusenfelde. Starker Westwind trieb die Flammen innerhalb von wenigen Minuten auf die Wohnhäuser zu. Damals hatten wir noch das alte Mehrzweckfahrzeug (MZW) ohne Wasser an Bord im Einsatz und waren wir mit nur fünf Einsatzkräften vor Ort. Weitere Wehren unter anderem der FF Krien und Medow waren im Einsatz.

Löschangriff mit Schnellangriff und zweitem C-Strahlrohr über eine B-Länge und einem C-Schlauch. (Foto: FF Krusenfelde)

Deshalb erschien es uns wichtig, genau dieses Szenario im Rahmen unseres Übungs- und Ausbildungsdienstes aufzugreifen. Im Mittelpunkt stand dabei die Einsatztaktik. Um bei einer Westwindlage die Gebäude schützen zu können ist nur eine offensives Vorgehen möglich. Im Ernstfall müssen wir schnell sein und noch vor dem Eintreffen der Flammenfront an der Einsatzstelle sein. Jeder Handgriff muss dann sitzen. Bei einer Übung dieser Art, kommt es jedoch nicht auf die Schnelligkeit. Vielmehr ist es wichtig, das Vorgehen in aller Ruhe zu besprechen und dann auszuführen.

Bei dieser Übung erfolgte der erste Löschangriff mit dem Schnellangriff. Im Verlauf der Übung positionierten wir einen weiteren etwa 40 Meter weiter Richtung Gramzow. So ließ sich quasi der gesamte Straßenrand an de Wohnbebauung mit Löschwasser benetzen. Ziel war es, im Brandfall auf diese Weise ein übergreifen der Flammen auf die Wohnhäuser zu unterbinden.

Im Verlauf der Übung hatten wir etwa 600 Liter Wasser verbraucht. Insgesamt hat unser Fahrzeug (TSF-W) 1.000 Liter an Bord.

Teil II: Brandbekämpfung im Wald

Bei unserem Dienst am 26. April 2025 ging es um die Brandbekämpfung im Wald genauer gesagt im Waldstück zwischen Krusenfelde und Steinmocker. Die Dorfstraße führt direkt durch diesen Mischwald zum ehemaligen Waldbad.

Zunächst besprachen wir, welche Einsatzmittel wir für die Waldbrandbekämpfung auf unserem TSF-W1 zur Verfügung haben – also zwei Feuerpatschen, Schaufel, Feuerwehraxt, B- und C-Schläuche, Verteiler, Motorsäge, eine Kübelspritze und einen Waldbrandtragekorb mit einem C-D-Verteiler, D-Hohlstrahlrohren und drei D-Schläuchen.

Einige Einsatzmittel bei der Waldbrandbekämpfung. (Foto: FF Krusenfelde)

Im zweiten Teil des Übungsdienstes probten wir den Einsatz der D-Strahlrohre aus dem Waldbrandtragekorb. Entscheidend ist vor allem, der geringer Wasserverbrauch beim Einsatz von D-Strahlrohren. Denn 1.000 Liter Wasser ist nicht viel. So gibt ein D-Hohlstrahlrohr in etwa zwischen 20 und 40 Litern pro Minute.

Brandbekämpfung mit dem D-Hohlstrahlrohr. (Foto: Jörg Levermann)

Neben einem Sprühstrahl, bei dem das Löschwasser breit aufgefächert abgegeben wird, kann man mit dem Hohlstrahlrohr den Strahl auch zum Vollstrahl bündeln. Dies kann genutzt werden, um das Löschwasser tief in den Waldboden einzubringen. Jedoch wissen wir vorherigen experimentellen Übungsdiensten, dass die Eindringtiefe des Löschwassers in trockenem Waldboden beim Verwenden eines C-Hohlstrahlrohres nicht höher ist. Der Einsatz ist hingegen mit deutlich höherem Wasserverbrauch verbunden.

Auch bei dieser Übung haben wir etwa 600 Liter Wasser verbraucht. Was das Bekämpfen von Waldbränden so schwierig macht, ist der Löschwassernachschub. Denn der Löschwasservorrat von 1.000 Litern reicht nur für einige Minuten.

Das Thema Vegetationsbrände werden wir in den nächsten Jahren weiter vertiefen.

  1. Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser ↩︎